Freundliches Kanada
Kanada landet immer wieder auf Platz Eins, wenn Listen gemacht werden über die Traumländer der Deutschen. Da gibt es einmal für europäische Relationen unendliche Flächen an unberührter Natur, und: Kanadas Bevölkerung wird ihrem Ruf, unkompliziert und hilfsbereit zu sein, tatsächlich gerecht. Es ist eines der Länder, wo sich mit gutem Gewissen die Empfehlung aussprechen lässt, einfach ungeplant herumzureisen. Es ist in Kanada erlaubt, in freier Natur jederzeit zu campen. Natürlich sollte man sich vorher über die Gewohnheiten von Bären und andere wilden Tieren informieren. Auch werden in ländlicheren Gegenden gerne Anhalter mitgenommen. Das soll keine Empfehlung sein, aber da Kanada so groß ist, dass auf dem Land der nächste Nachbar oft 50 Kilometer weit entfernt wohnt, helfen sich die Menschen gerne gegenseitig aus und freuen sich auch, ein fremdes Gesicht zu sehen.
Die Kriminalitätsrate ist, beispielsweise verglichen mit den USA, recht gering, und in Städten wie Montreal oder Vancouver ist die Population genetisch gemischt und bunt. Das liegt daran, dass Kanada ein noch jüngeres Einwanderungsland ist als die USA und kaum ein Kanadier seine Vorfahren, die tatsächlich in Kanada geboren sind, weiter als bis zu seinen Großeltern zurückverfolgen kann.
Landschaftlich ist eine große Bandbreite geboten, da Kanada beinahe neuntausend Kilometer breit ist. Genauso gibt es sprachliche Unterschiede. Die Region Quebec im Osten ist stolz darauf, franko-kanadisch zu sein, wobei eigentlich alles zweisprachig geregelt ist. Aber nicht nur Quebec hat eine französische Sprachkultur, es sind auch kleine französische „Inseln“ über Kanada verstreut wo die Sprache an Schulen und in Ämtern Französisch ist, wie zum Beispiel im Norden Saskatchewans. Ebenso werden in manchen Gegenden die indigenen Sprachen der indianischen Ureinwohner Kanadas, die sich „First Nations“ nennen, als zweite Amtssprache verwendet, wie zum Beispiel Mohawk.
Die Sache mit dem Visum ist in Kanada auch unkompliziert: Ein Europäer beispielsweise kann bis zu sechs Monaten visumsfrei dort bleiben.
Wer die kanadische Grenze überschreitet, darf kein Obst mitbringen, und sollte auf Nachfrage sein Rückreiseticket vorlegen können.