Italien ohne Strand

Italien ist ein beliebtes Reiseland und die Geburtsstätte Europas. Schließlich wurde der Sage nach hier die junge Frau Europa von Zeus, dem Gott des Olymp und Frauenliebhaber, an einem Strand gelassen.

Als Urlaubsland hat es eine lange Tradition, gerade in Verbindung mit Deutschland, mit dem es eine gemeinsame Grenze teilt. Schon im 16. Jahrhundert reiste jeder flämische und deutschsprachige Maler der etwas auf sich hielt, nach Italien, um etwas von den Künstlern der Renaissance zu lernen. Auch Goethe träumte schon von dem Land, wo die Zitronen blühen. Für Europäer nördlich der Alpen übte Italiens freundliches Klima mit seiner Mittelmeerküste immer eine Attraktion aus. Andersrum hingegen fühlten sich Italiener kaum nach Norden gezogen. Zuletzt wurde das Germanisch besiedelte Land nördlich der Alpen von Cäsar besetzt, der es als feuchtkalt und barbarisch beschrieb. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen italiensche Gastarbeiter nach Deutschland und brachten ihre Kochkultur mit, die dort begeistert aufgenommen wurde. Durch die erstere Verbindung hört man in norditalienischen Urlaubsgebieten wie um den Gardasee und an allen Stränden den ganzen Sommer über Deutsch. Ein Reisender, der mehr an italienischer Kultur und weniger an touristisch überfluteten Gebieten interessiert ist, sollte sich also mehr an das Inland halten.

Italien hat eine sehr alte Kultur, die in den vielen berühmten Städten immer noch architektonisch sichtbar ist. Jede dieser charakteristischen Städte wie Florenz, Neapel oder Bologna hat eine eigene teilweise Jahrtausende alte Geschichte als Stadtstaat mit eigenem Machtgebiet. Der letzte dieser unabhängigen Stadtstaaten ist heute der Vatikan. Erst seit 1861 gibt es ein vereinigtes Land Italien.

Durch diese Geschichte ist Italien gerade auch sprachlich sehr divers. Manche der stark voneinander abweichenden Dialekte sind so eigen, dass man sie als Sprache bezeichnen muss. In Sizilien und Sardinien wird jeweils eine eigene romanische Sprache gesprochen, die von anderen Italienern nicht verstanden wird, und die arabische Lehnwörter hat.

Italienisch ist für die, die eine andere romanische Sprache können wie Französisch oder Spanisch, nicht schwer zu lernen. Man sollte sich auf jeden Fall die Mühe geben, denn Italiener in Italien sind oft nicht sehr fremdsprachenaffin.